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Zeit für Veränderungen
tl;dr: Ich ziehe mich aus der lokalen .NET Community (User Group Bonn-to-Code.Net, dotnet Cologne Community-Konferenz) zurück. Die gewonnene (Frei)zeit investiere ich, um in den nächsten Jahren ein umfangreiches Hobby-Projekt neu zu implementieren und dabei mit Hilfe der Universal Windows Platform bisher nicht umsetzbare Visionen zu realisieren.
Eine Bestandsaufnahme
Ich kann nicht gerade behaupten, dass mir in meiner Freizeit langweilig würde…
Da sind zum einen meine Aktivitäten in der .NET Entwickler-Community:
- 2006 gründete ich die Bonner .NET User Group “Bonn-to-Code.Net”, damit verbunden wurde ich Mitglied im Microsoft Community Leader/Insider Program, später TechConnect.
- 2008 war ich zum ersten Mal an der Organisation einer Community-Konferenz beteiligt (AfterLaunch 2008)
- 2009 organisierten Albert Weinert, Stefan Lange und ich die erste dotnet Cologne, später stieß mit Melanie Eibl ein weiterer wichtiger Baustein zum Team hinzu.
Darüber hinaus spielt Basketball eine große Rolle in meinem Leben. Mittlerweile nicht mehr aktiv, sondern als Fan und Unterstützer des lokalen Basketball-Bundesligisten Telekom Baskets Bonn:
- Von 1996 bis 2006 zunächst als Co-DJ (mit einer eigenen DJ-Software),
- Ab 2006 betreute ich dann die Videowände in der Halle. Einerseits (man ahnt es schon) mit Software, andererseits mit Inhalten (Visual Design, Redaktion).
- Mit der Installation von LED-Werbebanden 2013 wurde aus einer ehrenamtlichen Aufgabe schließlich eine bezahlte Nebentätigkeit mit einem gehörigen Teil “Bürokram” (Kommunikation mit Sponsoren, etc.).
Zwischendrin veröffentliche ich auch gerne mal Software für Entwickler (GhostDoc 2003 – 2009, Emaroo ab 2010) und dieses Weblog gibt es auch bereits seit 2003.
Bei allen diesen Aktivitäten geht es mir darum, etwas zu erschaffen, “etwas auf die Beine zu stellen”. Das bereitet mir viel Freude, bedeutet aber auch eine Menge Arbeit. Der zeitliche Spielraum ist mittlerweile sehr gering geworden und der Stresslevel, insbesondere wenn Basketball-Saison und dotnet Cologne-Vorbereitung parallel laufen, ist manchmal einen Tick zu hoch.
Die Entscheidung
Um in meiner Freizeit wieder mehr freie Zeit zu haben (die ich aber gleich wieder nutzen möchte, dazu gleich mehr) habe ich folgende Entscheidung getroffen:
- Ich werde die Bonner .NET User Group “Bonn-to-Code.Net” nicht mehr weiterführen. Wie es mit der Bonner .NET Community weitergeht/weitergehen kann, dazu schreibe ich mehr auf den Kommunikationskanälen der User Group.
- Damit erlischt auch meine Mitgliedschaft im Microsoft Community-Programm.
- Ich werde mich aus der Organisation der dotnet Cologne zurückziehen, auch wenn es mir sehr schwerfällt. Man wird mich aber definitiv auf der dotnet Cologne 2018 finden können und hier und da werde auch ich Albert, Stefan und Melanie weiterhin unterstützen (z.B. mit der Software für die InfoScreens, mit der einen oder anderen Grafik in Adobe Illustrator oder wenn verhandlungssicheres Englisch gefragt ist).
Der Plan
Die Arbeit an der Software für die Videowände und LED-Werbebanden ist für jemanden wie mich, der ohnehin immer sehr am Visuellen interessiert war, einerseits sehr befriedigend, andererseits – bisher – aber auch immer ein wenig frustrierend. Die Vision, Darstellungen in “Fast-US-Sportfernsehen-Qualität” zu entwickeln (animierte Statistiken etc.), war für mich nie ganz zu erreichen. Denn die Windows Presentation Foundation (WPF) hat ihre Performance-Probleme architekturbedingt nie in den Griff bekommen, gleichzeitig kam ein tiefer Einstieg in DirectX wegen des (Zeit-)Aufwands nicht in Frage.
Die Universal Windows Platform (UWP) sah von Anfang an sehr vielversprechend aus, weshalb ich im Sommer 2016 einen ersten Anlauf unternahm, mich darin einzuarbeiten – der im Herbst von der Basketball-Saison (Heimspiele in Bundesliga und europäischem Wettbewerb) und den Arbeiten für die dotnet Cologne jäh gestoppt wurde.
In diesem Sommer habe ich dann angefangen, die WPF-basierte Software für die LED-Banden komplett neu unter UWP zu entwickeln. Mit ermutigenden Ergebnissen. Unter WPF bringt die Aufgabe, elf Videos (für elf Werbebanden) parallel abzuspielen und gleichzeitig die elf nächsten Videos vorzuladen, auch einen leistungsfähigen Rechner an seine Grenzen:
- Die Videos ruckeln. Und das auf einem Rechner, der sonst umfangreiche 3D-Darstellungen flüssig in 2560x1600 Pixeln darstellt.
- Das Abspielen ist von mysteriösen Stabilitätsproblemen im Dauerbetrieb geplagt (spontane Abstürze im Dauerbetrieb mal nach zwei, mal nach fünf Stunden). Eine Suche im Web zeigt: Ich bin nicht alleine.
Hingegen läuft der Proof-of-Concept mit UWP superweich, einen Testlauf habe ich nach 20 Stunden selbst beendet.
Mein Ziel ist nun, die Software bis zum Saisonbeginn “alltagstauglich” zu machen. Anschließend gehe ich daran, nach und nach auch die restliche, in den letzten zehn Jahren entstandene Software zu ersetzen. Damit dürfte ich einige Spielzeiten beschäftigt sein…
Fazit
Ich sehe in der Universal Windows Platform und ihren Fähigkeiten (Stichwort: Composition) eine riesengroße Chance, meine Visionen in der von mir gewünschten Qualität umzusetzen. Und der Ausblick auf die Zukunft auf der diesjährigen Microsoft Build-Konferenz, sprich Fluent-Design, war für mich ein einziges “oh ja, so etwas kann ich gebrauchen!”.
Daher ist es jetzt für mich höchste Zeit, ernsthaft einzusteigen. Das heißt lernen, Erfahrungen sammeln, Zeit investieren – und deshalb klare Prioritäten zu setzen, auch wenn es vielleicht schwerfällt.